Verrückte Saison ist zu Ende

„Das Potential ist da, das hat man heute wieder gesehen!“, analysierte Abteilungsleiter Klaus Andolfatto fast nüchtern, nachdem die Sensation perfekt war. Auch die zweite Mannschaft der SVG Nieder Liebersbach ringt im nächsten Jahr eine Liga höher.

Jubel in Östringen! Trotz der Niederlage reichte es zum Aufstieg in die Oberliga. Bild Christoph Kurth

Trotz der 12:22 Niederlage beim KSV Östringen reichte es für die Staffel um Mannschaftsführer Klaus Schmitt für Platz 2 in der Verbandsliga Nordbaden. Schmitt selbst kam am Freitag nochmal zum Einsatz, verletzte sich aber in seinem Kampf gegen Alexander Klotz in Führung liegend unglücklich am Fuß und musste schließlich aufgeben. „Heute hat das letzte Quäntchen Glück gefehlt, um zu gewinnen.“, fasste Andolfatto die Geschehnisse des Kampfs aus seiner Sicht zusammen. Zusammen mit Leon Jeck (57kg/GR) zeigten Oliver Kurth (98kg/GR) und Colin Eckert (71kg/FS) die besten Kämpfe des Abends, wobei letzterer durch einen Konter in den letzten 10 Sekunden noch eine knappe 5:8 Punktniederlage einstecken musste. Jeck kämpfte gegen Paul Bruckert stark und krönte seine Leistung mit einer hohen Wertung gegen Ende zum verdienten 7:1 Punkstieg. Oliver Kurth geriet zwar kurzzeitig in Rückstand, schulterte seinen Kontrahenten aber noch vor der Pause und trug so seinen Teil zur 10:8 Pausenführung für die SVG bei. Nachdem Nico Reichel (61kg/FS), genauso wie Louis Lay bei der ersten Mannschaft, die vergangene Woche in Dänemark an einem Trainingslager teilgenommen hatte, war ihm die Müdigkeit bei der Niederlage gegen Manuel Mecke deutlich anzumerken. Merlin Eckert (66kg/GR) wurde schnell zu Aufgabesieger erklärt und Luke Schneider (86kg/FS) stand gegen den bundesligaerfahrenen Christian Kopp auf verlorenem Posten. In den 75er Gewichtsklassen gab es an diesem Abend leider nichts zu holen. Kamil Krzewinski laboriert immer noch an seiner Ellenbogenverletzung und musste leider aufgeben. Und Louis End hatte nicht seinen besten Tag erwischt, was ihm eine vorzeitige Niederlage gegen Wolfgang Schütt einbrachte. Lediglich Steffen Layer (80kg/GR) konnte in den letzten fünf Kämpfen noch Punkte für seine Farben einfahren und besiegte Routinier Patrick Karr nach Punkten. Nach dem obligatorischen „Shake hands“ zwischen den Ringern, wurden nach dem Kampf noch gemeinsam Bilder gemacht, denn der Zufall wollte es, dass sich beide Mannschaften am letzten Kampftag begegnen und sich im nächsten Jahr eine Klasse höher wiedersehen werden, dann in der Oberliga – und vielleicht mit dem besseren Ende dann für die Liebersbacher.

Auch im letzten Kampf gab sich die SVG 1  keine Blöße und blieb ungeschlagen. beim KSV Hemsbach gewannen die Mannen von Trainer Sven Lay mit 22:13. „Es ist alles so gelaufen wie geplant.“, so Alexander Graf nach dem Kampf, der im Limit bis 80kg/GR gegen Erkan Denel zwar die „erste Runde komplett verpennte“, aber diesen dann noch schulterte. „Wenn man mal einrechnet, dass wir im 57kg keinen Ringer hatten und die Hälfte der Mannschaft krank war, dann geht auch das Gesamtergebnis in Ordnung.“, stellte Graf weiter fest. Neben Graf hatte Florian Otto (86kg/FS) ebenfalls kurze Startschwierigkeiten. Otto schulterte seinen Kontrahenten Dominik Weickinger im weiteren Verlauf ebenso, wie das Trainer Sven Lay bis 130kg/FS mit Peter Mülbert tat. 98kg/GR hatte der KSV nicht besetzt, so dass Sebastian Otto kampflos zu 4 Punkten kam. Kristiyan Peev (61kg/FS) siegte durch Aufgabe gegen Samet Müharem und Yannick Mades (66kg/GR) konnte trotz großer Gegenwehr die vorzeitige Niederlage gegen Sergen Karakaya nicht verhindern. An die vom Trainer vorgegebene Marschroute hielt sich Patrick Eckert in der Gewichtsklasse bis 71kg/FS, der Alp Güner lediglich 3 Mannschaftpunkte überließ. Umkämpft waren abschließend die Punkte in den Gewichtklassen 75kg freistil und griechisch-römisch, wo Nicolay Ganchev nach einem punktereichen Kampf auf Augenhöhe dem Hemsbacher Lukas Rettig mit 9:13 den Vorzug lassen musste und Sören Stein gegen Ülgen Karakaya beim 8:3 Punktsieg die Zähler auf die SVG-Seite holte.

Für die Ringer um Trainer Lay geht eine „verrückte“ Saison zu Ende. Lay, der am Donnerstagabend noch etwas ungläubig sagte, er habe „noch nicht mal damit gerechnet, dass wir mit der ersten Mannschaft aufsteigen.“, kann sich nun über einen zweiten Aufstieg freuen – und hat in bekannter Manier schon wieder die Planung für 2020 im Kopf, ist doch bereits beschlossen, dass es im übernächsten Jahr wieder eine 2. Bundesliga geben wird. Durch die Umstrukturierung des Ligensystems ist die Chance den Klassenerhalt zu schaffen für die Liebersbacher Teams durchaus realistisch. Das Jahr 2020 wird auf jeden Fall spannend für die Ringer.

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